Am 16.10.09 war es bekannt geworden. Unbekannte haben bei dem Ableger von der VZ-Gruppe SchülerVZ jede Menge Daten gestohlen. Jetzt wurden die Täter endlich geschnappt. Nachzulesen unter SchülerVZ schnappt Datendieb.
Datenschutz hat oberste Priorität
Auch wenn bei dem Vorfall keine sensiblen Daten, wie Adresse oder Email ausgespäht wurden, bleibt doch ein böser Nachgeschmack. Der geschnappte Täter ist ja gar nicht der eigentliche Verursacher, sondern nur jemand, der vom Haupttäter die Daten schon gekauft hat. Jetzt bleibt für mich die Frage: An wie viele noch? Vielleicht hat der Hacker sogar im Auftrag von jemandem gehandelt, der die Daten schon längst hat und jetzt unbekannterweise im Netz verschwindet. Jeder, der ein bisschen Ahnung von Datenbanken hat, kann sich nun ausmahlen, was man für schöne Abfragen damit machen kann. “Suche, Mädchen, 13, blond, Hamburg”.
Hätten Sie´s gewusst Frau von der Leyen?
Diese Daten können nun ohne Weiteres für Schlimme Sachen benutzt werden. Und das Ganze ohne Webseite. Ohne Webseite bedeutet auch, dass es keine Webseite gibt, die man sperren könnte. Ohne Webseite bedeutet auch, dass die lieben Kollegen Schäuble, von der Leyen und der Rest des BKA keine Ahnung hat was um sie herum so geschieht. Kein Schild: “Sperre – Verbot – Halt – Weg!”. An diesen aktuellen Geschehnissen sieht man wie wichtig der Datenschutz ist und das präventive Maßnahmen die Einzigen sind, die etwas bringen. Im Nachhinein ist man immer schlauer. So auch dieses Mal.
Reine Marketingzwecke sind auch nicht besser
Ich möchte keine Verschwörungstheorien starten oder Menschen irgendwelchen schweren Verbrechen beschuldigen. Aber nehmen wir doch mal an, dass die Daten einfach nur zu reinen Marketingzwecken missbraucht werden. Klar, in erster Linie entsteht ein Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten, der diese sensiblen Daten nicht gekauft hat. Aber in zweiter Linie, und das ist das Schlimmste daran, werden Kinder ohne deren Wissen, geschweige denn das Wissen der Eltern, dazu missbraucht, demografische Profile einer bestimmten Region aufzustellen. Und dann gehen die fiesen Marketingfeldzüge erst richtig los. Zum Beispiel kann eine bestimmte Firma, die weiß, dass auf einer bestimmten Schule überwiegend ihre Zielgruppe anwesend ist unbemerkt auf dem Pausenhof ihre Produkte verkaufen und den Kindern das Taschengeld entlocken.
Aufpassen, liebe Eltern!
Aus diesen Gründen kann man den Eltern, nur raten sich mit dem Thema zu beschäftigen und ihre Kinder auf die Risiken des Datenklaus im Internet hinzuweisen. Das Problem, was ich dabei sehe, ist, dass sich viele Eltern mit dem Internet weniger auskennen als ihre Kinder. Die Heranwachsenden haben oft auf diesen technischen Gebieten einen großen Wissensvorsprung. Sie können mit diesem Wissen, in Verbindung mit kindlicher Naivität aber viel Schaden für sich und ihre Familien anrichten. Die Eltern müssen sich also gezwungenermaßen mit dem Thema Social Networking auseinandersetzen. Alleine nur um zu wissen, was ihr Kind gerade so treibt und mit wem er sich trifft. Sie müssen ein offenes Gespräch suchen, über Risiken und Folgen die gewisse Umstände haben können.
Wie gesagt, der Täter wurde gefasst, aber weiß man an wen er alles die Daten weitergegeben hat?